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☁️ ☁️ ☁️ Trotz Abhängigkeit und Datenschutzrisiken: Behörden gehen in die Microsoft-Cloud

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"Für Behörden galt Microsoft 365 aus Datenschutzgründen lange als tabu. Jetzt wollen sechs Bundesländer mit speziell ausgehandelten Bedingungen in die Cloud.(...)

Den Anfang machte Deutschlands größte Behörde: "Die Bundesagentur für Arbeit führt Microsoft Teams ein", kündigte Stefan Latuski, der Chief Information Officer (CIO) der Bundesbehörde mit über 100.000 Angestellten, im Dezember 2023 auf LinkedIn an, garniert mit einem lachenden Emoji. Innerhalb von nur 21 Wochen und damit in "absoluter Rekordzeit" habe man die Vorbereitungen für den Rollout getroffen.

Peter Neuhauser, Bereichsleiter IT-Sicherheit beim internen IT-Dienstleister der Arbeitsagentur, war jedoch nicht zum Mitjubeln zumute. "Für uns ist das ein trauriger Tag, der uns unseren ohnehin nicht einfachen Job noch ein Stück schwieriger macht", kommentierte er unter dem Beitrag. (...)

Open Source vernachlässigt

Auf Open Source setzen im Office-Bereich bislang nur zwei Bundesländer: Schleswig-Holstein und Thüringen. Schleswig-Holstein hat bereits den Wechsel von Microsoft Office zu LibreOffice auf den rund 30.000 Rechnern der Beschäftigten des Landes beschlossen. Außerdem eruiert die Landesregierung Anwendungen wie Nextcloud und Open-Xchange. Thüringen arbeitet zurzeit an einer Cloud-Infrastruktur "als Basis für Dienste wie openDesk, Nextcloud, OpenTalk usw.", wie ein Regierungssprecher mitteilte.

Insgesamt ist das Interesse an Open Source in der Politik also eher gering. "Vielleicht wäre das Bild heute ein Anderes, hätte der Bund nicht die Entwicklung von openDesk in den letzten Jahren so ausgebremst", sagt Anke Domscheit-Berg, die Digitalexpertin der Linken im Bundestag. Sie verweist darauf, dass die Bundesregierung die Mittel für das Zentrum für Digitale Souveränität von 50 Millionen Euro im Jahr 2023 auf unter 25 Millionen Euro im laufenden Jahr gekürzt habe. "Und im nächsten Jahr sollen sie sogar auf unter 3 Millionen Euro gekürzt werden."

Gleichzeitig verschleppe der Bund die Aufnahme von Bundesländern in den Gesellschafterkreis des Zentrums, kritisiert Domscheit-Berg. "Das sind verhängnisvolle strategische Fehler, deren Nachwirkungen wir noch lange bei der Informationssicherheit und bei der Höhe der Ausgaben für proprietäre Software-Lizenzen spüren werden."

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